Hans Krása – Brundibár
Da die beiden Kinder Pepicek und Aninka, die in der Stadt Milch für ihr kranke Mutter holen wollen, ohne Geld keine bekommen, versuchen sie, wie auch der zwielichtige Drehorgelmann Brundibár, mit Musik welches zu verdienen. Das durch ihr Singen eingenommene, und sogleich vom hinterhältigen Brundibár wieder gestohlene Geld, können die Geschwister erst mit Hilfe eines Hundes, einer Katze, einem Spatz und den anderen Kindern der Stadt zurückbekommen, und schaffen es gemeinsam Brundibár zu verjagen.
Hans Krása schrieb 1938 die Kinderoper, die 55 mal unter den Gefangenen im KZ Theresienstadt aufgeführt wurde, damit den teilnehmenden Kindern ein Stück Normalität und Freude geschenkt werden konnte. - Wenngleich der Inhalt der Oper auf den ersten Blick frei von Politik ist, betonen überlebende Mitwirkende aus Theresienstadt immer wieder, dass Brundibár, der fortgejagt wird, für sie Hitler darstellte, den sie so in der Oper durch ihr Zusammenhalten verjagen konnten. Insofern bekommt die Oper bei genauerer Betrachtung eine zweite, tiefere Ebene als die schlichte Geschichte der Kinder, die Milch für ihre Mutter brauchen.
Regie: Mira Ebert
Bühne, Kostüme & Puppen: Andreas Becker
Musikalische Leitung: Johannes Knecht
Mit dem Kinderchor und dem Orchester der Staatsoper Stuttgart
Premiere: 11. Februar 2006
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Presse:
… „Eine fröhliche(…) Atmosphäre bot sich den Zuschauern. Mit einer Mischung aus fantasievollen Kostümen, einfachen Straßenkleidungen aus Jeans und blauen Kapuzenpullovern und einer genialen Kulisse aus Pappkartons verlieh die Vorstellung (…) der Geschichte einen modernen Rahmen. Die junge Eisverkäuferin glänzt in einem bunten Petticoat mit Pelzbesatz und einem Eisbecher anstatt eines Hutes auf dem Kopf. Die Milchfrau trägt eine Schürze mit Kuhflecken um die Hüfte gewickelt und ein riesiges Milch-Tetrapack mit angehängtem Euter als Rucksack auf dem Rücken. Und aus Brundibár, dem Mann mit dem Leierkasten, ist ein hipper Discjockey mit Augenklappe und türkisfarbenem Glitzerhemd geworden, aus dessen riesiger Musikmaschine sich hämmernde Technorhythmen mit klassischen Klängen des Orchesters vermischen.“
Stuttgarter Zeitung, 03. April 2006
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