William Shakespeare - Der Kaufmann von Venedig
Leiht man sich Geld von jemandem, den man zuvor grundlos angespuckt hat? Der reiche Kaufmann Antonio jedenfalls tut es. Er bittet den von ihm wegen dessen jüdischer Herkunft verachteten Shylock um einen Kredit, damit er seinen geliebten Freund Bassanio bei dessen Brautwerbung um die schöne und reiche Porzia unterstützen kann. Shylock gewährt das Darlehen und da er Antonios Abneigung gegen das Zinswesen kennt, sogar zinslos. Als Antonio hierein nicht einwilligt, da er Shylock nicht zu Dank verpflichtet sein will, schlägt dieser nicht ohne Ironie und Hintersinn die Sache mit dem Fleisch vor: bei Zahlungsunfähigkeit Antonios diesem ein Pfund Fleisch aus dem Körper schneiden zu dürfen, nahe dem Herzen. Antonio lässt sich darauf ein, ist er sich doch sicher, dass seine Handelsschiffe ihm schon bald reichlich Geld in die Kasse spülen werden. - Da wird plötzlich die Nachricht publik, dass alle seine Schiffe verloren sind. Und als zu allem Überfluss Shylocks Tochter Jessica mit einem Freund Antonios und der ganzen Barschaft durchbrennt, sieht Antonio rot...
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Inszenierung: Ewa Teilmans
Bühne und Kostüme Andreas Becker
Licht: Dirk Sarach-Craig
Dramaturgie: Michael Schmitz-Aufterbeck
Premiere: 23. September 2018
Presse:
…„ (...) Währenddessen bereiten sich die schlaue Porzia (Melina Pyschny) und ihre Verbündete Nerissa (Nadine Kiesewalter) im fernen Belmont - durch das Bühnenbild mitsamt Drehbühne von Andreas Becker sehr gut umgesetzt- auf Heiratskandidaten vor. Äußerst hipp sehen die beiden aus. Porzia trägt ein weißes Outfit mit glitzernden Applikationen und aufwendiger Hochsteckfrisur - das Pendant zu Bassanio. Nerissa trägt ein Blümchenkleid und pinke Haare, die perfekt mit den klatsch-pink-barocken Sesseln des Bühnenbildes harmonieren. In Belmont bleiben eben die Reichen und Schönen. Da wundert es einen nicht, dass Belmont wie ein fancy Mode-Store aufgebaut ist, mit szenischem Licht, das Schatullen des späteren Kästchentests wie Guccihandtaschen erscheinen lässt."...
AZ, 25. September 2018
..." Das eher düstere Bühnenbild von Andreas Becker (auch Kostüme) bietet den Rahmen für die Handlung. Ein klug erdachter rotierender Kubus sorgt für raffinierte Szenenwechsel zwischen dem protzigen Venedig mit grellrotem Markus-Löwen, Belmont, dem exklusiven, neoenhellen Ort der reichen Müßiggänger, und dem Haus Shylock - eine Festung, de nicht schützt. Die Akteure tragen Gegenwartskleidung mit Signalwirkung - Shylock im Business-Anzug, die Venedig-Clique bunt mit viel Rosa, fließende Stoffe im teuren Belmont.."...
Aachener Nachrichten, 25.September 2018
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