Giuseppe Verdi - Stiffelio
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Die junge Frau Lina ist verheiratet mit Stiffelio, einem angesehenen Prediger und wohnt mit ihm im Haus ihres Vaters Stankar, einem ehemaligen Offizier. Die Atmosphäre ist geprägt von allseitiger Beobachtung und einer christlich-dogmatischen Enge. Stiffelio ist häufig abwesend und mehr verbunden mit seinem Priesterberuf als mit der sorgsamen Nährung der gemeinsamen Ehe. Lina fühlt sich einsam und, obwohl sie Stiffelio liebt, geht sie eine Beziehung mit Raffaele ein, der als Gast ebenfalls im Haus ihres Vaters lebt. Die Gemeinde und der Vater Stankar stilisieren Stiffelio zur Heilsfigurund sehen ihn nicht als Mensch, der Bedürfnisse und Leidenschaften hat. Das Verhältnis Linas mit Raffaele bleibt nicht unentdeckt und Stiffelio selbst wird dabei zerrieben zwischen seinen Gefühlen und den überhöhten Ansprüchen, die er an sich selber stellt.
Zwischen den bekannteren Opern "Luisa Miller" und "Rigoletto" entstanden, ist "Stiffelio" ein Werk Giuseppe Verdis, das zu unrecht in den gängigen Spielplänen der Opernhäuser fehlt. Aufgrund des Drucks der Zensur arbeitete Verdi die Oper für spätere Aufführungen um, so dass daraus ein gänzlich anderes Bühnenwerk entstand. Erst etwa ein Jahrhundert später gelang es, die ursprüngliche Idee des Komponisten zu "Stiffelio" zu rekonstruieren und es damit zu ermöglichen, Verdis originale Oper kennenzulernen.
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Musikalische Leitung: Chanmin Chung
Inszenierung: Ewa Teilmans
Bühne & Kostüme: Andreas Becker
Licht: Dirk Sarach-Craig
Video: Luca Fois
Dramaturgie: Michael Schmitz-Aufterbeck
Premiere: 11. Dezember 2022
Presse:
…„ Ewa Teilmans inszeniert am Theater Aachen Verdis "Stiffelio". Unaufgeregt, klar, sehens- und hörenswert! (...) So wandeln die Figuren in einem Bühnenbild von Andreas Becker vor hohen düsteren, mit Rissen durchzogenen Wänden, die sich in vier Richtungen auffahren lassen, davor links und rechts zwei Glasgänge. Der kirchliche Aspekt wird hier definitiv ausgereizt, allerdings äußerst clever und spektakulär - beisüpielsweise wenn durch das Kreuz, das die Rückwand freigubt, blutrotes Licht scheint oder Figuren aus der Vergangenheit erscheinen. Alles sehr klar, sehr unaufgeregt"
Klenkes, Januar 2023
..." Auf dekorative Kreuzsymbolik mag Ewa Teilmans dann doch nicht gänzlich verzichten, im Gegenteil: Das christliche Symbol istr allgegenwärtig. Dazu hat Andreas Becker eine wunderbare viergetelte Rückwand gebaut, die sich mittels Theatermagie zu blutrot hinterlegten schmalen Schlitzen, monumentalem Balkenkreuz oder einem Tor zum Unterbewussten öffnen und schließen lässt".
Aachener Zeitung, 13. Dezember 2022
..." Wie Teilmans die einzelnen Personen führt, das ist (...) absolut bemerkenswert. Auch die szenische Behandlung des Chores ist bei den eher wenigen Einsätzen in dieser oper sehr gelungen. Dazu trägt auch das von Andreas Becker gebaute Bühnenbild bei. Wir schauen auf einen von grauen Wänden abgeschlossenen Raum, der an den beiden Seiten eine Glasgalerie aufweist, der sowohl als Saal in Stankars Wohnhaus als auch als Kirchenraum in der Schlussszene dient. Dass die Rückwand sich regelmäßig in Kreuzform öffnet, man beachte die Symbolik (!), gibt die Möglichkeit das Geschehen auf der Bühne durch zusätzliche Bilder zu doppeln."
Grenzecho aus der Region, 13. Dezember 2022
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