Friedrich von Flotow - Martha oder Der Markt zu Richmond
Lady Herriet, Ehrenfräulein der Königin, führt ein eintöniges Leben bei Hofe. Als eines Tages Mädchen an ihrem Fenster vorbeiziehen, die sich auf dem Markt zu Richmond als Mägde verdingen wollen, kommt ihr eine verrückte Idee. Zusammen mit ihrer Vertrauten Nancy verkleidet sie sich als Dienstmagd und zieht in Begleitung ihres Vetters Lord Tristan Mickleford ebenfalls zum Markt. Unter den Decknamen "Martha" und "Julia" lassen sich die beiden Frauen inkognito von den Pächtern Lyonel und Plumkett anwerben. Sie folgen den Herren auf ihr Gut, wo sich herausstellt, dass sie nichts von Haus- und Hofarbeit verstehen. Die beiden Frauen fliehen noch in der gleichen Nacht. Einige Tage später begegnen sie den zwei Männern erneut, nun jedoch als Lady Herriet und Nancy. Und es stellt sich heraus, dass die Maskerade doch nicht folgenlos geblieben ist.
Von Flotows erste Oper ist seit der Uraufführing 1847 in Wien sein meistgespieltestes und beliebtestes Werk. Der volkstümliche Stoff wartet mit einer Mischung aus Komik und Sentimentalität, Heiterkeit und Gefühlsseeligkeit auf. Von Flotow schrieb dafür eingängige Melodien, von denen die "Letzte Rose" zu einer der weltweit bekanntesten wurde.Â
Musikalische Leitung: Thomas Wicklein
Inszenierung: Anette Leistenschneider
Bühne & Figuren: Andreas Becker
Kostüme: Michael D. Zimmermann
Dramaturgie: Felix Eckerle
Premiere: 31. Mai 2015
Presse:
…„Das Premierenpublikum am Sonntag in Altenburg rast vor Begeisterunng-...Für Theater & Philharmonie Thüringen hat Anette Leistenschneider das Werk auf die Altenburger Bühne gebracht - als frische Geschichte über eine Welt, in der es sonst keine Probleme gibt, eine medial aristokratische Kunstwelt. Bunt und frech haben Leistenscheiders Ausstatter Andreas Becker und Michael D. Zimmermann eine Welt geschaffen, in der alle Anspielungen verpackt sind, die man so auf das Vereinigte Königreich jenseits des Kanals gemeinhin kennt: Thronjubiläum der Königin, Fish'n'Chips, Fuchsjagd...! Liebevoll und detailverliebt ist die Ausstattung, klar und nett und vor allem wirkungsvoll. (...) Opulentes Theater, das davon lebt, dass hier ein nahezu perfektes Ensemble agiert, präsentiert man in Altenburg."
Ostthüringer Zeitung, 02. Juni 2015
…„ Regisseurin Anette Leistenschneider, Bühnenbildner und Puppenbauer Andreas Becker und Kostümbildner Michael D. Zimmermann schaffen auf der Bühne ein Gesamtkunstwerk in voller harmonischer Abstimmung, und der musikalische Leiter Thomas Wicklein gibt dem Orchester, Chor (...) und Solisten den musikalischen Inhalt dafür in einer Qualität, die keinerlei Wünsche offen hält. (...) Bühnenbildner Andreas Becker setzt auf großflächige Gestaltungsteile wie im ersten Bild, dem Boudoir der Lady, mit den hochragenden Schränken, die in sich beweglich sind und beim Öffnen den ganzen Kostüm- und Schmuckreichtum dieser Hofdame zeigen.(...) Angereichert wird diese Oper mit dem Einsatz von Puppen. Der Liebesgott Amor beispielsweise als kleiner nackter Junge flattert oft umher, um zauberhaft die stockenden Liebesbeziehungen zu befördern. Der stärkste und gefühlt längste Beifall dieser Spielzeit kommt am Ende. Das Altenburger Publikum hat seinen Wortschatz endlich erweitert. Das "Bravo" kommt so oft, wie der Beifall lang ist."
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Leipziger Volkszeitung, 02. Juni 2015