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Der Name der Rose

Theater Naumburg

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Umberto Eco - Der Name der Rose


Umberto Eco malt in seinem historischen Kriminalroman ein lebendiges Bild des späten Mittelalters mit seinen politischen, sozialen und religiösen Konflikten und verbirgt darin einen philosophischen Essay. - 1327. Der Abt eines Klosters bittet den englischen Franziskanerpater William von Baskerville, den mysteriösen Todesfall eines Mönches aufzuklären. William macht sich an die Arbeit, gerät in den Strudel einer Mordserie und blickt in den Abgrund von Glaubensfehden, verbotenen Leidenschaften und kriminellen Energien. Die Spur der Verbrechen führt schließlich durch das Labyrinth der Klosterbibliothek zu einem höchstgefährlichen Buch. Dort kommt es zur finalen Katastrophe.


Regie: Jutta Schubert
Bühne, Kostüme & Puppen: Andreas Becker


Premiere: 11. Juni 2011

 







Presse:

…„Im historischen Marientor der Stadt hat Jutta Schubert die Geschichte um William von Baskerville und seinen Gehilfen Adson von Melk in Szene gesetzt - mit nur vier Darstellern, die sich insgesamt 14 Rollen teilen. Um diese blitzschnellen Wechsel der Identitäten möglich zu machen, hat die Regisseurin gemeinsam mit ihrem Ausstatter eine ästhetische Hierarchie für die handelnden Personen erfunden: Der Held, der mit seinem Namen und seinen detektivischen Fähigkeiten auf Sherlock Holmes verweist, wird von Holger Vandrich als einzige durchgängig präsente Figur verkörpert. Tobias Weishaupt spielt seinen Adlatus Watson, Manuela Stüßer das namenlose Mädchen - und das pittoreske Personal des Klosters agiert hinter erstaunlich lebendigen Latex-Masken, die sich durchaus mit der legendären Besetzung von Jean-Jacques Annauds Verfilmung messen können. Der schmierige Remigius und der monströse Salvatore, der verschlagene Abt und der gebieterische Malachias sind mit wenigen physiognomischen Details charakterisiert, ihre Züge bleiben dem Zuschauer im Gedächtnis. Die beiden abgrundtief Bösen (...) sind am radikalsten verpuppt: Der blinde Sittenwächter Jorge von Burgos und der unerbittliche Inquisitor Bernardo Gui werden wie selbstverständlich von den Spielern geführt, die parallel auch in ihren jeweiligen Rollen agieren. Die Übergänge zwischen dem Menschen- und Figurenspiel sind fließend, die Inszenierung stellt damit zugleich das Selbstverständnis der kleinsten sachsen-anhaltischen Bühne unter Beweis.
Eine kluge Entscheidung ist es, den Bühnenraum selbst in eines jener kostbaren Manuskripte zu verwandeln, um die Ecos Geschichte kreist. Wie die Seiten eines mittelalterlichen Folianten werden die Vorhänge auf- und zugeblättert, selbst die Ordenskleider der Klosterbewohner scheinen aus alten Pergamenten gefertigt. Damit verdeutlicht die Inszenierung, worum es bei diesem Kriminalfall im Kern geht: um die Gefährdung des alten Glaubens durch das neue Wissen, um Lust am Zweifel und um die aufklärerische Kraft des Lachens."


Mitteldeutsche Zeitung, 21. Juni 2011




…„Nachdem das Wissen der Menschheit, aufgeschrieben in unzähligen Büchern, in Flammen aufgegangen war, löst sich die Anspannung der Zuschauer. Sie mündete in einen nahezu frenetischen Applaus, der nicht enden wollte. (...) Rund zwei Stunden lang hatte das Ensemble das Publikum auf bislang außergewöhnliche Weise unterhalten. (...) Für den Spielfilm verpflichtete vor 25 Jahren Regisseur Jean-Jaques Annaud die hässlichsten Schauspieler Europas. Dem Theater Naumburg ist das schon aus finanziellen Gründen versagt. So verfiel Ausstatter Andreas Becker auf die Idee, die Spieler in den unterschiedlichsten, sehr echt wirkenden Masken sowie Kostümen agieren zu lassen. (...) Der Ausstatter hat zudem zwei lebensgroße Figuren ins Spiel gebracht. Einer der Höhepunkte der Inszenierung ist der imposante Auftritt des gefürchteten Inquisitors Bernardo Gui - einer Figur, die im wahrsten Sinn des Wortes Farbe ins Spiel bringt. Mit dem Stück "Der Name der Rose" präsentiert das Theater Naumburg ein absolut sehenswertes, fast durchgängig spannendes, aber auch unterhaltsames Sommertheater, das auf die Spielstätte Marientor geradezu maßgeschneidert wurde.“


Naumburger Tageblatt, 14. Juni 2011




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