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Hänsel und Gretel

Theater Freiburg - Großes Haus

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Engelbert Humperdinck – Hänsel und Gretel

Am Anfang standen ein paar Kinderlieder für ein Märchenspiel im häuslichen Wohnzimmer – bei der Uraufführung 1893 erlebte man ein abendfüllendes Werk auf großer Bühne: Engelbert Humperdincks »Hänsel und Gretel«. In Anspielung auf Wagners »Parsifal« nannte er schon die ersten vertonten Verse »Kinderstubenweihfestspiel«. Der scherzhafte Titel benennt die Kontraste, die das Werk so einzigartig machen: Ein Kinderabenteuer mit Wagner-Orchester, das von Balgereien in der Besenbinderstube bis zur Erlösungsgeste im grandiosen Chorfinale reicht.
In der Freiburger Inszenierung werden nicht nur Hänsel und Gretel in den Wald geschickt, auch die Eltern werden sich im Augenblick des Erkennens welcher Gefahr sie ihre Kinder ausgesetzt haben gewahr, dass die schützenden vier Wände der Stube für sie selbst nicht mehr existieren.
Das Labyrinth des Waldes, ein fragmentarischer Seelenraum, wird erst dann aufgebrochen und verliert seine Unüberschaubarkeit, wenn sich Hänsel und Gretel aus den Fängen der Hexe befreit haben und sich die Familie wiederfindet.  


Regie: Thalia Schuster
Bühne: Andreas Becker
Kostüme: Elena Anatolevna
Dramaturgie: Michael Dühn, Friedrich Sprondel, Dominica Volkert


Premiere: 30. Oktober 2010 






Presse:


… „Andreas Beckers Bühnenbild zeigt die karge Enge (der Stube), wo sich doch der Stil einer neuen Zeit ankündigt. (...) Romantik war gestern. Das gilt auch für den Wald, der hier mehr angedeutet als visuell in extenso ausgeführt wird. Der deutsche Wald - zwar dunkel und bedrohlich, aber auch als Fortsetzung der Zivilisation. (...) Ein Paradigmenwechsel findet im dritten Bild statt: man sieht sich einer bunten Glitzerwelt gegenüber. Glühbirnen wie früher am Eingang zum Zirkus. Doch hinter der Fassade klaffen Abgründe. Statt im Hexenhaus ist man in einer Fabrik für Schwarzwälder Kirschtorten. Torten vom Fließband, auf dem auch noch die bepackte Hexe angeliefert wird. Doch wirklich knuspern ist nicht: Hier regiert die Sahne. In der schmuddeligen, gefliesten Bruchbude erfolgt die Verführung zum Konsum. (...) Bei der Premiere wurde die Inszenierung zu Recht mit betonter Zustimmung aufgenommen. Der Erfolg bei den Besuchern dürfte programmiert sein“…


Badische Zeitung, 2. November 2010





…
„Beim Lied des Vaters von der kinderfressenden Knusperhexe öffnet sich die in naturalistischer Armseligkeit gestaltete Stube (Bühne: Andreas Becker) und gibt den Blick auf eine Waldschlucht frei, die romantisches Harzgebirge evoziert. Nebel steigt auf. Während der instrumentalen Überleitung setzt sich die Drehbühne in Gang. Hervorragend wird das Labyrinth des Waldes, der mit architektonischen Versatzstücken durchsetzt ist (überwucherten Ruinen gleich), in Szene gesetzt. “…

klassik.com, 31. Oktober 2010






…
„Regiesseurin Thalia Schuster möchte in ihrem "Hänsel und Gretel" den Kindern ein spannendes Märchen bieten, aber auch die Erwachsenen als Zuschauer nicht verlieren. Deshalb ist das stimmige Bühnenbild von Andreas Becker konkret genug, um den Kindern die ärmliche Wohnung der Eltern von Hänsel und Gretel, den Zauberwald und das Hexenhaus vor Augen zu führen. Gerade der Wald entfaltet aber auch abstraktere Räume, wenn das Laub direkt aus der Zimmerwand wächst oder mitten in dieser Wildnis eine Badewanne steht.“…

KulturJoker, Dezember 2010






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