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Maria de Buenos Aires

Landestheater Coburg

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Astor Piazzolla - Maria de Buenos Aires


Tangoballett von Mark McClain nach der Tango-Operita von Astor Piazzolla



Als Bach in seinem „Weihnachtsoratorium“ beschreiben musste, in welche Umstände Gottes Sohn geboren wurde, wählte er zur Textzeile „muss in harten Krippen schlafen“ die einfache Synkope, die die Herrlichkeit Gottes hörbar in Unordnung bringt.

Die Synkope ist auch eines der wichtigen Stilmittel des Tangos, den im 20. Jahrhundert niemand stärker prägte als Astor Piazzolla. Gemeinsam mit dem verschrobenen Dichter Horacio Ferrer erfüllte sich Piazzolla einen Traum, als er „María de Buenos Aires“ erschuf – eine Mischung aus Oper und Ballett, eine Hommage an den Tango und eine Verbeugung vor der ewig siechenden, feiernden, sterbenden und glamourös untergehenden Stadt Buenos Aires.

Milva feierte als María Triumphe, und Piazzollas Tango-Operita eroberte die Bühnen auch jenseits Argentiniens. Der Komponist hatte sich sehr gewünscht, mit Sinfonien und Opern berühmt zu werden und stand Bach näher als dem Bandoneon. Er, der in New York zwischen Jazz und Klassik durch seine Eltern den Tango kennengelernt hatte, revolutionierte den Kneipentanz und Schlager zum ernsten Kunstwerk. Die ungeschönten Texte Horacio Ferrers veredelten seine Kompositionen. Sie spiegeln das Elend und die Freuden, auf denen der Tango gedeiht. „Als María zur Welt kam, war der liebe Gott besoffen“, sagt die Stimme zu Beginn des Stückes. Dieser Satz bringt die Synkope des Tangos und des Lebens auf den Punkt.


Choreografie: Mark McClain
Musikalische Leitung: Roland Fister
Bühne & Kostüme: Andreas Becker
Choreografische Assistenz: Tara Yipp

Lichtdesign: André Fischer

Dramaturgie: Susanne von Tobien




Premiere: 06. April 2013 





Presse:



…„Poetische Symbiose: In Andreas Beckers atmosphärischen Bühnenbildern verschmelzen Tanz, Gesang und Rezitation."


Neue Presse, 08. April 2013



…„Das Landestheater Coburg fordert mit einer vielschichtigen Tanzproduktion zu Astor Piazzollas Tango-Operita „María de Buenos Aires" unsere ganze Sinneskraft.(…) Andreas Becker, Ausstatter mit (alb)traumhafter Vorstellungskraft, hat dazu den wuchernden, berstenden und feuerrot erglühenden Asphalt der großstädtischen Unterwelt auf die Bühne des Landestheaters gebracht. Und in und vor all dem vergegenwärtigt Ballettchef Mark McClain die zahlreichen mythischen und symbolischen Personen und ihre Geschichten in körperlicher Präsenz, in komplexen tänzerischen Leben. (…) Die einzelnen Figuren finden darin aber immer wieder zu beeindruckender, freierer Charakterisierung, zu traumhaften Momenten. Emily Downs als zarte und zugleich ungebändigte María, Marius Czochrowski als El Duende, Niko Ilias König immer wieder überraschend in sprungfreudiger Ausdruckskraft als Payador und der originelle Takashi Yamamoto als Verkörperung des Bandoneons sowie das restliche Ensemble in vielen weiteren Rollen fordern und verdienen allein eigentlich sämtliche Aufmerksamkeit und Gefühlskraft des Theaterbesuchers. – Was sollen wir da nun tun als kleine Zuschauerlein? – All unsere Sinneskräfte zusammennehmen, die Produktion womöglich mehrmals besuchen, um ihrem Ausdrucksreichtum zu folgen. Sie ist es wert!"



Coburger Tageblatt, 08. April 2013





…„
Tanztheater voller Emotion und Präzision: Mark McClains Tangoballett fasziniert als ästhetisches Gesamtkunstwerk am Landestheater. (…) Wie in einer Bar, einer Kaschemme sind die Musiker auf der Bühne im Hintergrund platziert. Andreas Becker, der für Bühne und Kostüme verantwortlich zeichnet, zeigt uns die Unterwelt der Metropole: Abwasserrohre, Kanalisationsröhren, ein Haufen ausrangierter Stühle. Die Kostüme sind zum einen dem klassischen Tango verpflichtet, zum anderen stattet Becker fantasievoll die skurrilen Figuren aus, wie zum Beispiel die trunkenen Marionetten oder das Bandoneon. Besonders beeindruckend gelingt gleich zu Beginn die Auferstehung Marias, die sich nach und nach aus einem grauen Textil-Kokon schält. (…) Diebe und Huren,  Psychoanalytiker und Tangotänzer, Hurenmütter und Nudelwalzerinnen - das Coburger Ballettensemble besteht im Grunde aus lauter Solisten: Und so wurden am Ende der zweistündigen Aufführung alle Mitwirkenden und die künstlerischen Leiter mit frenetischem Applaus gefeiert für die gelungene Realisierung dieser ambitionierten, ungewöhnlichen und hochinteressanten Neuproduktion."


Neue Presse, 08. April 2013


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