Léo Delibes - Lakmé
Der Zauber eines Markttages schillert in vielen Farben. Da ist die nebelige Erwartung, wenn am Morgen die Waren ausgelegt werden, und die Stadt noch in den Federn liegt. Da ist das bunte Treiben am Vormittag, wenn sich die Bürger der Stadt auf dem Markt treffen und Neuigkeiten austauschen. Und spät abends, wenn sich das Getümmel des Markttreibens in den Gassen und versteckten Winkeln der Stadt verliert.
In vielen Bühnenwerken finden sich Märkte als wichtige Orte der Handlung wieder, so auch bei Léo Delibes Oper "Lakmé". Hier rächt sich der Brahmane Nilakantha auf einem indischen Markt durch einen Messerstich an dem englischen Soldaten Gérald. Der liebt nicht nur des Brahmanen Tochter, sondern heizt auch den Hass des heiligen Mannes auf die Besatzer unnötig an. Doch Lakmé pflegt ihren verletzten Geliebten, bevor die Liebesgeschichte eine noch tragischere Wendung erfährt. Auf dem Markt, wo gelacht, getanzt und gescherzt wurde, ändert die Messerattacke alles, und es entsteht eine Konfrontation, in der die Religion zur Legitimation allen Handelns wird.
Musikalische Leitung: Alexander Merzyn
Inszenierung: Francois de Carpentries
Bühne: Andreas Becker
Kostüme: Karine van Hercke
Choreographie: Daniel Cimpean
Dramaturgie: Renate Liedtke
Premiere: 08. Mai 2016
Presse:
…„"In seiner Neuinszenierung bringt Gastregisseur Francois de Carpentries opulente Bilder auf die Bühne, die sich wunderbar mischen mit der ebenso opulenten Klangpracht von Delibes Partitur. (...) Passend dazu beweist Andreas Becker wieder einmal sein Geschick, magische Bildwelten auf die Bühne zu zaubern. Zusammen mit den farbenprächtigen Kostümen von Karine van Hercke liefert Beckers Bühnenbild den passenden Rahmen für einen bunten Opernabend im Breitwandformat."
Coburger Tageblatt, 10. Mai 2016
…„ Poesie ohne Kitsch - Ausstatter Andreas Becker hatte einen drehbare, spärlich beleuchteten Andachtsort aus Holzornamenten gebaut, wie sie von den Hausfassaden und Innenhöfen nahöstlicher Länder bekannt sind. Was hinter den reich verzierten Läden und Türen geschieht, lässt sich nur erahnen. Diese Schattenwelt wirkt halb bedrohlich, halb verheißungsvoll. Die Bildwirkung ist großartig, voller augenzwinkernder Poesie, nie süßlich kitschig. Bizarre Liebesszenen aus Bollywood-Filmen werden eingespielt, Paare vor Wasserfall, Gletscher, Regenbogen - unwirklich und absurd für westliche Zuschauer."
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Neue Presse, 09. Mai 2016