William Shakespeare - Hamlet
Gerade erst ist Hamlets Vater, der König von Dänemark, gestorben, da heiratet seine Mutter den Onkel. Kein Platz für Trauer in Dänemark, die Staatsgeschäfte müssen weiterlaufen. Doch Hamlet stört. Er zweifelt. Und ist gespalten. Soll er gute Miene machen zum bösen Spiel? Oder mitspielen? Wenn sein Vater ermordet worden ist, wie dessen Geist, der ihm erscheint, berichtet – muss Hamlet dann nicht Rache nehmen, ganz wie der Geist es von ihm verlangt? Allein mit der Trauer um den Vater, unerfahren im politischen Geschäft und verwirrt, täuscht Hamlet Wahnsinn vor, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Wem kann er noch trauen? Claudius, dem neuen König und Mörder seines Vaters? Seiner Mutter, die das Bett des Vatermörders teilt? Ophelia, die seine Liebe zurückweist und sich anscheinend dafür hergibt, ihn auszuspionieren? Seinen alten Freunden Rosencrantz und Güldenstern, die vom neuen König beauftragt sind, ihn abzulenken und auszuhorchen?
Das vierköpfige Ensemble des Theater Naumburg schlüpft in dieser rasanten Inszenierung in alle maßgeblichen Rollen der spannenden Tragödie über die zentralen Fragen menschlichen Handelns: Vernunft und Gefühl, Wahrheit und Lüge, anpassen oder Widerstand leisten, Sein oder nicht Sein? Wie sollen wir leben, Entscheidungen treffen, ohne Antworten auf die grundlegenden Fragen unserer Existenz?
In diesem kurzweiligen und empfindsamen Totentanz über die Strategie des Verwandelns, Verstellens und Täuschens als Mittel der Manipulation von Wirklichkeit treten Menschen und Figuren auf und am Ende des berühmtesten Schauspiels der Welt bleibt einzig das Theater der Sieger.
Regie: Jutta Schubert
Bühne, Kostüme & Figuren: Andreas Becker
Fecht-Choreografie: Mona Syhre
Premiere: 08. Juni 2013Â
Presse:
…„Szenenapplaus um Szenenapplaus ließen im Naumburger Marientor noch vor der Pause keine Zweifel aufkommen: William Shakespeares über die Jahrhunderte unzählige Male und in allen denkbaren Facetten aufgeführte Hamlet-Tragödie kann auch heute noch in den Bann ziehen und begeistern - und zwar mit einer deutlich reduzierten, sehr geschickt gestalteten Inszenierung. (...) Die vom erschienen Geist des Vaters angetriebene Rache spielt sich auf einer schlichten, y-förmigen in den Zuschauerraum ragenden Bühne ab. Sie besticht durch ihre überraschende, originelle Wandlungsfähigkeit. Herausgerissene Bühnenbretter zeigen nicht nur den Wechsel des Schauplatzes an, sie symbolisieren zugleich die tiefen menschlichen Abgründe und seelischen Krater, die Hamlets Seele mehr und mehr durchfurchten. Der Entwurf der trotz aller Schlichtheit handwerklich aufwendigen (...) Freilichtbühne stammt von Andreas Becker. (...) Der Ausstatter entwarf und fertigte auch die zweiköpfige Figur Rosenkranz und Güldenstern und kreirte die Kostüme."
Naumburger Tageblatt, 10. Juni 2013
…„Das Bühnenbild der Aufführung ist zurückhaltend und ich meine das kategorisch als Lob! Gleichwohl lässt es zu, dass der Raum vollständig theatralisch genutzt werden kann."
Literaturglobe, 24. August 2013
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